Dienstag, 7. Mai
Eine Hommage an die Schwerkraft
Nach den aberwitzigen Aufführungen „L´Homme de Plein Vent“ und „Le Chant du Ressort“ führt Pierre Meunier seine Arbeit weiter über die Beziehung von Mensch und Material, über die Bewegung, den freien Fall und die Schwerkraft. Der eigenwillige Theatermacher steht in regelmäßigem Austausch mit Physikern, Geologen und anderen Wissenschaftlern. Wiederum hat er sich ein Material ausgesucht, das völlig ungeeignet scheint, im Mittelpunkt einer Theateraufführung zu stehen: Steine! Felsbrocken! Wie um alles in der Welt schafft man es Steine zu erweichen? Mit ihnen zu spielen, sie zu umwerben, sie in den Mittelpunkt all unseren Interesses zu rücken? - Pierre Meunier und Jean-Louis Coullocc´h gelingt dieses Kunststück, an ihren kantigen Hauptdarstellern kommt man nicht vorbei. Sie werden hingerissen sein und sich wünschen es würde immerfort so weiter gehen! Bevor wir also mit unserem diesjährigen Festival-Thema „Sternensammler – Bruchpiloten“ durchstarten, verbeugen wir uns vor dem was uns so selbstverständlich umgibt, dem Sperrigen, Harten, Schweren. Söhnen wir uns aus mit diesem Material und vergessen wir nicht, dass auch Sterne eigentlich nichts anderes sind als Steine - glühende Steine.
"Ohne Atem ohne Schrei ohne Schaudern
Die Stille der Haufen
Rätsel des geöffneten Himmels
Ein immenses Getöse im Durcheinander des Sturzes
Von der Hoffnung das Leichte zu finden
Von der Schwere der Steine
Vom Erstaunen dazu zu gehören, den beruhigenden Eigenschaften des Durcheinanders
Das Knarren der Mülltonne
Hunde die pinkeln, unerwartetes Strömen
Die Stille die eintrat als alles hinuntergefallen war
Vom Glück ein Haufen zu sein, auf dem Haufen, im Herzen dieses Haufens
Vom Unglück ein Haufen zu sein, auf dem Haufen, im Herzen dieses Haufens
Dann große Ruhe auf dem Gipfel des Haufens
Nichts rührt sich mehr, der Haufen ist gefallen
Eine andere Zeit bricht an."
(Pierre Meunier)
Mit sehr wenig französischem Text
Dauer: ca. 90 Minuten
12,50 / 8 Euro
Mit: Jean-Louis Coullocc´h und Pierre Meunier
Ton: Alain Mahé mit Kamal Hamadache
Körperarbeit: Emanuela Nelli
Regie und Konzept: Joël Perrin, Francois Virolle, Daisy Watkiss